Frühjahrsprüfungen 2020

Liebe Drahthaarfreunde, Mitglieder, Hundeführer und –führerinnen,

der geschäftsführende Vorstand des VDD e.V. hat im Rahmen einer Videokonferenz am 05.04.2020 nach eingehender Diskussion einstimmig beschlossen:

 

1. Es ergeht an alle VDD- Gruppen im In - und Ausland die Aufforderung, von der Durchführung von Frühjahrsprüfungen abzusehen.
   

2. Diese Aufforderung gilt auch über den 19.04. bzw 20.04. hinaus und unabhängig davon, ob es  gegebenenfalls in einzelnen Bundesländern diskutierte Lockerungen von den jetzt erlassenen Verboten geben sollte.

Wir sind uns bewusst, dass diese Entscheidung insbesondere bei den betroffenen Hundeführern und Hundeführerinnen Enttäuschung hervorrufen wird. Sie können sicher sein, dass wir uns bei dieser Entscheidung der Bedeutung der Jugendsuche, beschrieben in der VZPO, nicht nur für den jagdlichen Einsatz, sondern auch insbesondere für die Zucht im Klaren waren. Andererseits war die derzeitige gesundheitliche Gefährdungslage für uns alle zu berücksichtigen.

Nach überwiegender Auffassung der Pandemie - Experten ist mit einem ersten Höhepunkt der Infektionen in 2- 3 Wochen zu rechnen, wobei dadurch die Hoffnung auf Lockerung der getroffenen Verbote, zumindest im privaten Bereich sinkt.

Zu berücksichtigen ist desweiteren das Auftreten des VDD e.V. in der Öffentlichkeit. Wir werden gerade in dieser Ausnahmesituation genau unter die Lupe genommen.

Letztlich ausschlaggebend stand bei unserer Entscheidung die Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitgliedern, Richtern und Hundeführern im Vordergrund.

Berücksichtigt werden musste auch, dass es Gruppen gibt, die auf Grund der gesetzlichen Regelungen der Länder unabhängig von etwaigen Lockerungen der Verbote, keine VJP mehr durchführen können, z.B. Niedersachsen, dort sind Frühjahrsprüfungen nach dem 15.4. nicht mehr erlaubt.

Der Internetseite der VDD- Gruppe Württemberg kann entnommen werden, dass dort nach aktueller Rechtslage Hundeprüfungen zumindest bis 15. Juni nicht erlaubt sind. Den Hinweis einzelner Mitglieder, „man könne ja auf andere Bundesländer ausweichen“, haben wir zur Kenntnis genommen, halten ihn aber für nicht umsetzbar.

Fakt ist, dass nach jetzigem Kenntnisstand von jährlich rund 520 VJPen bisher nur 30 durchgeführt werden konnten. Dies bedeutet, dass in der Zeit vom 20.4. bis Anfang Mai – Lockerungen vorausgesetzt – die restlichen Prüfungen durchgeführt werden müssten. Da diese nicht in der gewohnten Form ablaufen könnten, erscheint uns dies logistisch undenkbar.

Bedeutend für uns ist auch, dass hier eine 2 - Klassen - Gesellschaft im VDD.e.V.  geschaffen würde, was dem Geist der „Drahthaar - Familie“ zuwider läuft. Ich bitte daher eindringlich darum, der Aufforderung Folge zu leisten!!

Selbstverständlich werden wir die diesjährigen Prüfungsjahrgänge nicht fallen lassen. In enger Zusammenarbeit mit dem JGHV  wird eine „Notlösung Spurarbeit - Corona 2020“ erarbeitet, die den betroffenen Zuchtvereinen zur Abstimmung vorgelegt wird. Der VDD e.V. unterstützt diese Notlösung, deren Einzelheiten vom JGHV veröffentlicht werden. Diese Notlösung soll für die Zeit vom 16.7. – 15.11.2020 gelten. Es ist angedacht, dass 3 Verbandsrichter mit einem Hundeführer gezielt nach Hasen suchen, um die Hasenspur prüfen zu können. Geprüft wird außerdem die Schussfestigkeit. Andere Wesensfeststellungen, wie im üblichen Prüfungszeugnis aufgelistet, bleiben außen vor. Diese Prüfung kann 2mal absolviert werden und ist in der Ahnentafel zu dokumentieren.

Ich halte dies für eine sinnvolle Alternative, die zudem die Bedeutung der Hasenspur bekräftigt.
Unserer Verantwortung den Prüfungsjahrgängen 2020 entsprechend haben wir entschieden, dass Art.30 Abs.2 der ZO dahin gehend ausgelegt wird, dass die dort erwähnte Spurarbeit auch nach der „ Notlösung Spurarbeit - Corona 2020“ erbracht werden kann.

Art. 31 „Leistungszucht“ Buchstabe a) wird dahingehend interpretiert, dass die VJP dieses Jahr durch die „Notlösung Spurarbeit- Corona 2020“ ersetzt wird.

Wir gehen davon aus, dass damit eine Schlechter - Stellung der betroffenen Hunde vermieden wird. Falls jemand der Meinung sein sollte, der geschäftsführende Vorstand sei zu dieser Änderung nicht befugt, mag er dies kundtun.

Ich bitte darum, dass alle Gruppen ihre betroffenen Hundeführer auffordern, von der „Notlösung Spurarbeit  – Corona 2020“ Gebrauch zu machen, da die Erfahrung lehrt, dass nicht flächendeckend eine HZP mit Spur angeboten werden kann. Hoffen wir, dass unsere HZPen auf Grund entspannter Pandemie - Lage wie gewohnt durchgeführt werden können.

Eine Entscheidung über die Nachholung der abgesagten Gesamtvorstandssitzung und Mitgliederversammlung ist auf Grund der unklaren Lage zur Zeit noch nicht möglich.

Im Rahmen unserer Videokonferenz haben wir auch über die Hegewald 2020 gesprochen und entschieden, dass diese abgesagt wird. Sie können sicher sein, dass uns diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist, wir aber nach Rücksprache mit dem Vorstand der Gruppe Nordbayern zu dieser Entscheidung gelangt sind. Eine Großveranstaltung wie die Hegewald ist unter Berücksichtigung der Fürsorgepflicht für alle Teilnehmer nicht zu verantworten. Auch Experten erwarten in diesem Jahr nicht, dass noch Großveranstaltungen stattfinden können. Selbstverständlich waren auch wirtschaftliche Gesichtspunkte zu beachten. Unser Dank gilt dem Vorstand der VDD-Gruppe Nordbayern, den Mitgliedern und Revierinhabern, die bereits alle Planungen weitgehend abgeschlossen haben.

 

Zum Schluss wünsche ich Ihnen frohe Ostern, machen Sie das Beste aus der Isolation und bleiben Sie gesund.

Christoph Heimes

Quelle: www.drahthaar.de

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